Druiden
Die Legende von Lüge und Wahrheit
Laut einer Druiden-Legende trafen sich die Wahrheit und die Lüge eines schönen Tages am Beginn dieser Menschheitsepoche. Die Lüge sagte zur Wahrheit: "Heute ist ein wunderbarer Tag"! Die Wahrheit blickte in den Himmel und nickte zufrieden, denn der Tag war wirklich schön und die Lüge sprach die Wahrheit. Sie verbrachten etwas Zeit miteinander und kamen schließlich an einen See. Die Lüge sagte der Wahrheit: "Das Wasser ist sehr schön, lass uns zusammen baden!" Die Wahrheit testete das Wasser und entdeckte, dass es wirklich sehr rein und angenehm war. Sie zogen sich aus und begannen zu baden. Plötzlich eilte die Lüge aus dem Wasser, zog die Kleider der Wahrheit an, griff nach seinen alten Sachen und lief davon.
Die bestohlene Wahrheit kam aus dem Wasser, suchte überall und lief der Lüge hinterher um ihre Kleidung zurück zu bekommen. Die Welt, die nun nur die nackte Wahrheit sehen konnte, wendete ihren Blick mit Verachtung und Wut ab. Die arme Wahrheit zog sich in den Hintergrund des Weltgeschehens zurück. Seitdem reist die Lüge eitel um die Welt. Verkleidet als die Wahrheit, befriedigt sie mit Ihrer scheinheiligen Moral und Ethik die sich ständig wandelnden Bedürfnisse der menschlichen Existenzen, denn die Welt hat auf keinen Fall den Wunsch, der nackten Wahrheit zu begegnen. Nur Wenige ließen sich nicht von der Lüge hinter das Licht führen, weil sie wie die Druiden selbst im Licht standen. Der Legende der Druiden zufolge soll die Wahrheit erst in der Endzeit wieder hervortreten, um eine Neue Welt anzukündigen!
Sei ein Licht für Dich Selbst !
Vieles was von der Bruderschaft der Druiden heute bekannt ist und verbreitet wird, sind Informationen, die sich auf die letzte historische Phase der Druiden in Westeuropa beziehen. Es stammt zum größten Teil von Chronisten der Griechen und Römer, die Druiden selbst haben nichts schriftliches hinterlassen. Nachfolgende Mönche in den ersten christlichen Abteien haben ebenfalls ein Bruchteil des Wirkens und Wissens aufgezeichnet. Überwiegend handeln diese Aufzeichnungen von den keltischen oder britischen Druiden, bevor diese von den Römern verfolgt wurden. Viele dieser letzten Druiden nahmen das frühe Christentum an und wurden Mönche oder gar Bischöfe des frühen Christentums in Europa. Mein Bestreben ging aber schon sehr früh dahin, den Ursprung dieser weisen Frauen und Männer oder die Jahrtausende vor dieser Zeit zu ergründen.
Kaum jemand kann sich heute vorstellen wie das Leben vor rund 15.000 Jahren in den dichten Wäldern Europas ausgesehen hat. Als man von Nordfriesland noch trockenen Fußes über das germanische Hauptheiligtum bei Helgoland bis nach Britannien gehen konnte. Im Süden das Mittelmeer noch aus zwei wesentlich kleineren Binnenmeeren bestand und über 15.000 Jahre alte Tempelanlagen vor Malta noch nicht 100m unter der heutigen Wasserlinie standen. Eine ruhige Menschheitsphase kam schlagartig zum Ende. Aus der Mehrzahl von Jägern und Sammlern unter den Menschengruppen wurden notgedrungen nun Bauern und Viehhirten. Das Nomadentum wurde zum Auslaufmodell. Tiere und Pflanzen wurden unter Anleitung der höchsten Druiden domestiziert. kaum jemand von uns kann sich diesen Umbruch vorstellen. Noch weniger kann man sich ein verlässliches Bild von den geistigen Führern der damals hier in Europa lebenden Menschengruppen machen.
Das Denken, Fühlen und Bewusstsein der Menschen damals war ein völlig anderes und für uns heutige Menschen kaum nachvollziehbar. Die Erde erlebte eine gewaltige Umbruchphase durch katastrophale Naturereignisse und viele Völkerscharen aus den untergegangenen Regionen der Erde suchten noch eine neue und sichere Heimstatt in den höheren Regionen. Geleitet und gelenkt wurden sie von weisen Frauen und Männern, die sich geistig weiter als die Masse entwickelt hatten. Solche weisen Anführer kennen wir heute unter dem Begriff Druiden. Sie waren Eingeweihte im kosmischen Plan und hatten schon in seherischer Vorausschau erkannt, wohin der Weg der Menschheit führen sollte.
Der Name Druide stammt aus dem indo-germanischen Wortstamm „Dru und Vid".
Genau wie in den indischen Veden bedeutet es „verdichtetes Wissen". Ein Druide beschützte und bewahrte sorgfältig die Geheimnisse seines Wissens und er gab es als Weisheitslehren nur mündlich an seine Schüler oder eine gleichberechtigte Schwester oder Bruder im Geiste weiter.
Da keine historischen Aufzeichnungen über die Lehrmethoden in Philosophie und Geisteshaltung gemacht wurden, geben am besten kleine überlieferte Geschichten die spirituelle Weisheit der Druiden wieder:
Eine ältere Druidin im Rang einer Rosenmeisterin saß einst mit einer kleinen Gruppe von Schülern beiden Geschlechts am Wegesrand eines alten Handelpfades und eines plätschernden Bachlaufes. Unter dem Schatten einer großen Platane machten Sie Rast. Die Druidin segnete das Brot , brach es entzwei und verteilte es an die Novizen. Da kam ein schwer beladener, erregter Handelsreisender vorbei und schüttelte verständnislos seinen Kopf. Er blieb vor der Druidin stehen und spuckte sie an. Einer der jungen Novizen sprang entrüstet auf und wollte den Mann zur Rede stellen. Der Händler ging in eine verteidigende Haltung und ballte seine Hände zu Fäusten. Die Druidin jedoch sagte zu dem Schüler: "Er hat nicht mich angespuckt, er hat seine Idee über mich angespuckt"! Seine Vorstellung von mir, denn er kennt mich überhaupt nicht, wie sonst könnte er also MICH anspucken? Ich sehe einen Mann, der noch etwas anderes zu sagen haben muss, denn das ist seine Art etwas zu sagen. Spucken ist immer eine bestimmte Art etwas auszudrücken. Es gibt bei uns Menschen Augenblicke, in denen man das Gefühl hat, das Sprache nicht ausreicht. Dann muß man etwas anderes tun!"
Sie wandte sich von dem Mann ab und schaute jedem der Schüler ins Gesicht. Der aufbrausende junge Novize setzte sich wieder an seinen Platz und beruhigte sich. Die Druidin ergänzte ihre Worte: "Wenn man zutiefst verliebt ist, zeigt man es durch sonderbares Verhalten, durch Umarmungen und Küsse. Wenn man sehr wütend ist, zeigt man es durch anspucken oder dadurch, das man einen anderen schlägt. Damit sagt man auch etwas und ich kann den Mann verstehen! Er muß noch etwas anderes zu sagen haben und deshalb frage ich ihn." Sie wandte sich wieder direkt an den Mann und schaute ihm offen in sein wütendes Angesicht. " Und was weiter? - Was möchtest Du mir noch sagen?"
Der Händler wirkte irritiert und drehte sich mit einem unzufrieden Brummen ab. Er ging weiter und verschwand aus dem Blickfeld der Gruppe. Die Druidin gab den Schülern nach der gemeinsamen Mahlzeit eine Lektion. Sie zeigte auf den Bach. " Der Fluß fließt jeden Tag. Jeder Mensch ist wie ein Fluß. Ich wurde angespuckt, lebe aber deshalb noch genauso weiter wie vorher. Mein Leben fliesst weiter wie der Bach an unserer Seite. Wenn wir von jemandem angespuckt, erniedrigt, bewertet und beurteilt werden, dann erkennen WIR, das solche Menschen euch oder mich niemals direkt beurteilen sondern nur IHRE Gedanken über uns oder mich! - Behaltet diese Lektion des Lebens in eurem Herzen!"
Ein Druide erkannte Seinesgleichen schon im frühen Kindesalter an der Ausstrahlung der Aura oder dem Antlitz. Etwa ein Drittel der damaligen Bevölkerung war druidisch veranlagt. Das Druidentum hat seine Wurzeln in den vormaligen Hochkulturen der Atlantis und vom nordischen Hyperboräa. Ihre Spuren müßen laut germanischer und keltischer Sagen bis in die Frühzeit der jetzigen Menschheit reichen. Es ist gleich wann aus den Schamanen der Urzeit-Völker eine Bruderschaft des Geistes wurde. Ob es bereits vor 40.000 Jahren oder noch weiter zurückliegt. Die Sagengestalt des Merlin und der Mythos der Artus-Gralsrunde stammt ebenfalls aus diesen Epochen. Es ist uns als ein großes Erbe in unserem kollektivem Bewusstsein gelegt worden und deshalb konnte es auch zur Zeit der Troubadoure, Katharer und Tempelritter wieder eine gewisse Zeit für die Arbeit im Menschendienst aktiviert werden.
Die ersten Druiden dieses vierten Menschheitszeitalters benannten sich nach dem Ur-Druiden Ram, der vor 9000 Jahren nachhaltig ganze Kulturen beeinflusst hat. Der Name der Indischen Weisen, der sogenannten Brahmanen, geht noch auf diesen Druiden zurück. In den Frühzeiten wurden die nordischen Weisheitslehrer auch als Seher, Runenmeister, Barde, Skalde oder auch als Vatani bezeichnet. Manchmal hat die Geschichte einen ihrer Namen behalten. Im Orient kannte man sie unter dem Namen Orden des Melchisedek. Deshalb verehrten ihn auch die Templer und ließen ihn am Eingangsportal der Kathedrale von Chartres dieselbe Ehre erweisen wie Jesus. Chartres lag einst im alten Druiden-Zentrum und beherbergte im Mittelalter eine Mysterien-Schule. Sie lebten und lehrten aus der Ur-Weisheit und wurden Begründer der Religionen. Deswegen war den westeuropäischen Druiden das frühe Christentum bereits vertraut.
Die Druiden erkannten in allem was >Ist< das Zusammenwirken der göttlichen Trinität in der Schöpfung. Danach richtete sich ihr bewusstes Leben aus. Bis zur gallisch-römischen Zeit war ihr Rang in der Bevölkerung unangetastet. Sie wurden hochverehrt, weil sie u.a. vor allen anderen Menschen die Lautsprache beherrschten. Vor dem Kippen der Erdachse hatte die Erde einen völlig anderen Zyklus in der Zeit und Rhythmus in ihrer Bewegung. So brauchte sie damals nur 270 Tage für die Umkreisung der Sonne. Die Menschheit verständigte sich überwiegend noch mit gutturalen Kehllauten und einer Art von Telepathie. In der Sexualität, bei einer innigen Vereinigung mit einem Liebespartner, erzeugen wir heute noch selbst diese Ur-Lautsprache. Mit den physischen Umwälzungen im Zeitalter des Krebses verlor die Menschheit langsam ihre telepathischen Fähigkeiten. Dafür reifte der Kehlkopf weiter heran und ermöglichte die ersten Raunen-Laute. Nicht ohne Grund wurden die Zeichen der Ersten Schriftsprache dieser Menschheitsepoche davon abgeleitet als Runen (Raunen) bezeichnet. Auch diese Schriftzeichen-Entwicklung geschah durch die großen Eingeweihten der Mysterien. Zudem mussten mit der neuen Erdbewegung die Himmelsrichtungen und der Sternenhimmel auf Mutter Erde neu kartographiert und justiert werden. Auch aus diesem Grund wurden später von dieser Kulturepoche die unzähligen Steinkreise, Menhire und Dolmen gebaut. Für alle ihre Tätigkeiten war Friede, Liebe und Gerechtigkeit die absolute Basis des Druidentums. Daraus zu leben, sich der Welt und den göttlich beseelten Menschen aus dieser Aufrichtigkeit zu nähern, das ist Liebe und Weisheit, ein Wissen der Verbundenheit mit allem und allen. Die Triskelen waren dabei ein sehr altes Symbol der göttlichen Trinität. Sie wurden z.B. als Dreifach-Spirale in der megalitischen Anlage von Newgrange in Irland gefunden. Seine weitreichende Verbreitung fand es im germanisch-nordischen und keltischen Kulturraum. Sie sind fast in allen Kulturen der Welt wiederzufinden. Seine Bedeutung reicht sogar bis in den gotischen Baustil im europäischen Mittelalter. Die Weisheit der Druiden erkannte, dass der Mensch in seiner weiteren Entwicklung tief in die Materie und den Egoismus eindringen musste um sein Ich-Bewusstsein, seine Individualität vom bisher vorherrschenden Gruppenbewusstsein abzuspalten. Zugleich musste in den gereiften Menschen, der Impuls des Erwachens aus der Materie hervorgerufen werden. Dieses Prinzip ist heute immer noch gültig, da wir mittlerweile am Ende dieser individuellen Entwicklung angekommen sind. Der Mensch hat heute den Tiefpunkt der materiellen Verdichtung erreicht. Wer sich an diesem Punkt noch weiter im Stoff verstrickt, dessen unsterbliche Seele läuft Gefahr auch durch nächste Menschheitszeitalter ein Gefangener dieser Welt zu bleiben! Wie unermesslich alt diese Weisheit der Druiden ist, kann man daran erkennen, das ein Druide mit Ordensname Hu-Gadarn vor über 4000 Jahren die Druidenschule des damals schon uralten Stonehenge neu strukturierte.
Das befreiende Lichtprinzip wurde bei den Kelten ebenfalls Hu-Gadarn genannt. Zur selben Zeit fassten die Druiden im Orient ihre Weisheiten in den ersten Keilschriften zusammen. Große Teile dieser Weisheiten wurden später Bestandteil der Veden, des Gilgamesch-Epos und danach des alten Testaments. Die sogenannten „Leviten“ waren ebenfalls frühe Druiden. Wenn man sich in den Grotten von Ussat, am Dolmen von Sem und Lapége oder in Lacaune bzw. im Sidobre aufhält, kann man dem großen Mysterium dieser weisen Frauen und Männer näher kommen. Das besondere Vibrationsfeld dieser Kultorte spürt man intensiv in den Grotten oder unter den Hohlräumen der Megalithen. Man erahnt hier welchen religiösen Zwecken sie gedient haben mögen und wie sich hier die Zeit auflöst. Gefühlte Minuten sind hier oftmals mehr als Stunden, denn hier erfahren persönliche Heilung und Heiligung keine Trennung. Eine kosmische Gotteserkenntnis an den Grenzen zwischen der alltäglichen Welt und der druidischen >Anderswelt< geht an diesen Plätzen fließend für denjenigen hindurch, der dafür fein genug eingestimmt ist. Gott ist Liebe und diese Wahrheit ist ewig jung und zeitlos. Thau, Tau, Tao war der alte Name für den drei-einigen Gott! Bel war das große, schöpferische Licht und Yesu oder Aesus der kommende Retter! Alles besteht aus der Drei. Diese Drei-Einheit bildet das Leben, jedes Daseins: Vater, Licht, Geist. Die Druiden kannten die Energie des Lichtes mit dem Namen Aesus oder Yesu! Jesus der Christus war ihnen Jahrtausende zuvor als Bote aus der Sonnenwelt angekündigt worden und sie hießen ihn von Herzen willkommen. Die Eiche war der heilige Baum der Gottheit und der Mistelzweig mit seinen drei weißen Beeren stellte die Drei-Einheit dar. Das Druidentum erwartete zweifellos den neuen Impuls des Lichtes: Christus. In der druidischen Drei-Einheit ist Aesus der Wiedererschaffer der Zukunft. So wurde mit der Übernahme des Christentums die Sonne mit dem Mysterium der Auferstehung verbunden. Dieses Wissen schien verloren gegangen, aber es schlummert immer noch tief unter der Oberfläche des menschlichen Bewusstseins.
Copyright 2015 by Akasha-Michael Hock
Wen dieses Thema tiefgreifender berührt, dem sei das Okzitanien-Kompendium empfohlen. Die geheimen Kultplätze und kaum bekannten Zentren der Druiden in Okzitanien sind in meinem aktuellen Buch ausführlich ausgewiesen.
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